RAL 2004 Reinorange - das ist die frühere Warnfarbe
für die älteren Schiffe
Im
Original sind die Farben wohl hochglänzend, doch wird der Lack
in der Witterung schnell etwas matt.
Im Modell
können
sie deshalb seidenmatt sein - evt. mit einer Klarlack-Deckschicht.
Vorbereitung
Die Epoxid-Teile des Bausatzes wurden ganz "klassisch"
hergestellt, wie wir es in der Firma auch machen:
Die
Form wird mit Trennmittel eingerieben. Dann wird weiße Farbe
hineingespritzt, und in die noch feuchte Farbe wird die erste Lage
Gewebe eingelegt.
Nach dem Entformen bekommt man ein Bauteil, dessen (weiße)
Farbe untrennbar mit dem Epoxidharz verbunden ist. Wunderbar!
Aber in der äusseren Schicht sitzen noch immer Reste des
Trennmittels.
Wenn man solch ein Teil jetzt lackiert, kann man den Lack
anschließend mit dem Fingernagel wieder abkratzen.
Also:
Alle
weißen Epoxy-Oberflächen müssen zuerst mit
Aceton abgerieben und
anschließend mit 240er bis 400er Schleifpapier angeraut
werden und zwar
bis in die feinsten Ecken hinein.
Erst danach darf man mit dem Lackieren beginnen - gleichgültig
ob mit Airbrush, Pinsel oder welcher Technik auch immer.
Farbauftrag
Ich habe "Elita"-Farben bestellt, weil man dort genau nach
der
RAL-Nummer bestellen konnte. Es sind zwar nur 15 ml in einem
Töpfchen, aber dann kauft man halt zwei von den
Farbtönen smaragdgrün und oxid-rot und drei von
weiß.
Die Farbe lässt sich gut verdünnen und mit Airbrush
auftragen. Es wäre deutlich billiger gewesen, mit
Sprüdosen - z. Bsp. von Molotow - zu arbeiten, aber dort ist die
Farbauswahl wesentlich geringer.
Wenn ein Schiff frisch aus der Werft kommt, sind dessen Farben
hochglänzend. Schon nach ein paar Wochen auf See hört
der
Glanz aber auf. Für ein Modell ist deshalb "seidenmatt" die
richtige Wahl.
Die Farbe lässt sich übrigens auch gut mit dem Pinsel
ausbessern, wenn das mal nötig wird. Man sieht es hinterher
kaum.
Beim Notarius war das von der Menge her gar kein Problem -
ich
hatte die Sprühpistole sogar auf ganz kleinen Farbdurchsatz
eingestellt bei niedrigem Luftdruck.
Bei der Harro Koebke habe ich die feine Spitze im Inneren der
Pistole
weiter zurückgezogen, wodurch der Farbauftrag sofort
reichlicher
wurde für größere Flächen. Dazu
auch den Druck des
Kompressors von zwei auf drei Bar erhöhen!
Natürlich muss beim Spritzen immer das gesamte
übrige
Modell abgeklebt werden. Tesakrepp von nur 9mm Breite eignet
sich für die Feinarbeit sehr gut und darauf
dann mit
einem breiten Tesakrepp ringsum und dicht
befestigtes Zeitungspapier!
Die dem Bausatz beigefügten Klebebilder sind
natürlich viel robuster als die früher verwendeten
Abziehbilder.
Ich hatte allerdings Befürchtungen, dass sie sich
später mal
lösen könnten und habe deshalb alle Kanten mit einem
Aceton-getränkten Pinsel nachgezogen. Das Aceton löst
den
Lack ein wenig an und sollte ihn mit dem Klebebild so
verschweißen, dass
sich das nie wieder löst. Bis jetzt hält es!